Wenn wir über Dienstplanoptimierung sprechen, konzentrieren wir uns oft auf Fahrzeuge und Fahrer und vergessen dabei einen wichtigen Faktor: Bei Disposition von Zubringerfahrzeugen geht es darum, wie Fahrer zwischen „Arbeiten“ – den Fahrten, für die jeder Fahrer verantwortlich ist – hin und her geschoben werden können. Wenn beispielsweise die Schicht eines Fahrers nicht am Betriebshof beginnt, muss er eine Möglichkeit finden, um zu dem Bus zu gelangen, den er fährt. Wenn er während seiner Schicht den Bus wechseln muss, muss er zum zweiten Bus gelangen, den er übernehmen soll. Wenn seine Schicht in der Innenstadt endet, muss er zum Betriebshof zurück gelangen, wo er seinen Arbeitstag begonnen hat. Die Planung von Zubringerfahrzeugen ist wichtig: mit effizienten Möglichkeiten zum Transport der Fahrer können wir die Zeit der Fahrer optimal nutzen, indem wir mehr Möglichkeiten zur Kombination von „Arbeitsteilen“ zulassen, die Zahl der Leerfahrten verringern und das Interlining besser umsetzen.
Disponenten haben eine Reihe von Möglichkeiten zur Auswahl, um Fahrer zwischen den Fahrten zu befördern:
- Zu Fuß
- Shuttles – mit vorhandenen Transportmitteln wie Bus oder U-Bahn als Passagier
- Zubringerfahrzeuge – Fahrzeuge, die vom Verkehrsanbieter und in der Regel von den Fahrern selbst betrieben werden und ausschließlich zur Beförderung der Fahrer eingesetzt werden.
- Busse – In einigen Fällen können Busse, während sie nicht in Betrieb sind, zur Beförderung von Fahrern eingesetzt werden (dies ist ähnlich wie eine Leerfahrt).
Kemplexität der Disposition von Zubringerfahrzeugen
Die Disponenten müssen die Zubringungspläne unter der offensichtlichen Einschränkungen der Investitionsausgaben planen, durch die die Anzahl der Zubringerfahrzeuge, die ein Unternehmen kaufen kann, bestimmt wird. Die Kosten beschränken sich nicht nur auf die Anschaffung dieser Fahrzeuge, sondern auch auf deren Betrieb.
Doch die Disponenten sind nicht nur durch die Bereitstellung der Fahrzeuge eingeschränkt, da der beste Zubringermodus für jede Zubringerfahrt von dem der anderen Fahrten abhängt — mit anderen Worten, alles ist miteinander verbunden. Wir können sehen, wo dies zu Problemen führen kann:
In der oben gezeigten Graphik sind zwei Fahrer verantwortlich für je eine Reihe von Fahrten. Ihre Zubringermodi werden ausschließlich danach gewählt, was für diese Zubringerfahrt am besten ist, ohne Berücksichtigung der anderen Zubringerfahrten.
Wenn Fahrer 1 ein Zubringerfahrzeug nimmt um Bus 1 zu nehmen, bleibt dieses Zubringerfahrzeug ungenutzt, weil der Zubringermodus von Fahrer 1 zu Fuß ist. Dies ist aus 3 Gründen problematisch:
- Das Parken des Zubringerfahrzeugs erfordert eine Parkinfrastruktur. Es kann außerdem zeitaufwendig und möglicherweise teuer sein. Am Zubringerort könnte nicht einmal eine Parkmöglichkeit vorhanden sein.
- Das Zubringerfahrzeug ist außer Betrieb, bis der nächste Fahrer es abholt, was möglicherweise die Gesamtzahl der für die Umsetzung des Fahrplans erforderlichen Zubringerfahrzeuge erhöht und die Kosten in die Höhe treibt.
- Das Zubringerfahrzeug muss am Ende des Tages zum Depot zurückgebracht werden und darf am Einsatzort möglicherweise nicht unbeaufsichtigt bleiben, so dass eine zusätzliche Fahrt geplant werden muss, um das Fahrzeug zum Depot zurückzubringen, was die Kosten weiter erhöht.
Nun nimmt Fahrer 1 das Zubringerfahrzeug von Fahrer 2, und sobald er seinen Pausenort erreicht, kann er dieses Fahrzeug einem anderen Fahrer übergeben. Die Schaffung dieser „Ketten“ von Zubringerfahrzeugen ist notwendig, um die betriebliche Effizienz zu maximieren.
Optimierung zur Minimierung der Betriebskosten
In diesem Beispiel ist die Planung einer Zubringerfahrzeugkette mit zwei Fahrern einfach. In einem realistischeren Szenario mit einem System von über hundert Fahrern wird die manuelle Erstellung dieser Ketten jedoch sehr viel komplizierter und zeitaufwendiger. Es ist unmöglich, die optimale Zuweisung von Zubringerfahrzeugen manuell zu finden. Als Folge der suboptimalen Zuweisung von Zubringerfahrzeugen setzen viele Verkehrsunternehmen mehr Zubringerfahrzeuge ein als nötig und haben infolgedessen weniger effiziente Aufgaben zu erfüllen, weil weniger Kombinationen geprüft wurden.
Durch die Optimierung von Zubringerfahrten mit Hilfe von Software können wir betriebliche Einsparungen aufdecken und realisieren. Optimierungswerkzeuge können nicht nur die effizientesten Möglichkeiten zur Paarung und sogar Verkettung von Zubringerfahrten und zur Entscheidung über die Art und Weise der Zubringermodi ermitteln, sondern auch gleichzeitig die Dienstplanung und Zubringerfahrzeuge optimieren. Da die Disposition der Zubringerfahrzeuge per Definition von den Einsatzplänen der Crews abhängt, kann die Optimierung der Aufgaben zur effizienten Nutzung der Zubringerfahrzeuge und Berücksichtigung unternehmensspezifischer Einschränkungen (Anforderungen an die Pausen der Fahrer, verfügbare Zubringermodi usw.) die Betriebskosten drastisch beeinflussen und manchmal die Anzahl der für den Einsatz eines Zubringerplans erforderlichen Fahrzeuge um bis zu 30 % verringern.
Die gleichzeitige Optimierung von Dienstplanung und Zubringung führt auf zwei Arten zu betrieblichen Einsparungen:
- Die Pausen des Fahrers können variiert werden, um die Anzahl der benötigten Zubringerfahrzeuge jederzeit zu reduzieren. Darüber hinaus ermöglicht dies bessere Kopplungsoptionen und die Möglichkeit, längere Ketten von Entlastungsfahrten zu erstellen, wodurch der Bedarf an Fahrzeugen verringert wird.
- Gleichzeitig stattfindende Zubringerfahrten können nach Orten gruppiert werden, so dass die Fahrer sich die Zubringerfahrzeuge teilen können und die Anzahl der benötigten Fahrzeuge zu jedem Zeitpunkt reduziert wird. Durch die Gruppierung wird auch die Notwendigkeit verringert, Kopplungsoptionen zu finden, da die Fahrer am Zielort abgesetzt werden können, ohne das Fahrzeug abgeben zu müssen (es gibt immer noch jemanden, der fahren kann).
Ermöglichung ganzheitlicher Analyse
Auch wenn die Disposition von Zubringerfahrzeugen nicht so wichtig erscheint wie die Fahrzeugdisposition und Dienstplanung, so ist sie doch ein wesentlicher Bestandteil eines effizienten Verkehrssystems. Letztendlich ermöglichen es die Optimierungswerkzeuge den Unternehmen, die Disposition ganzheitlicher anzugehen, indem sie jeden Aspekt ihres Verkehrssystems modellieren und die effizientesten Fahrzeug-, Fahrer- und Hilfsfahrzeugpläne auf der Grundlage der unternehmensspezifischen Bedürfnisse finden. Durch die Optimierung der Zubringerfahrzeuge können nicht nur die Betriebskosten gesenkt und die übermäßige Anschaffung von Zubringerfahrzeugen verhindert werden, sondern es wird auch Zeit gespart, da die Disponenten nach der Optimierung der Fahrten nicht mehr manuell die Zubringerfahrzeuge disponieren müssen. Dadurch können die Disponenten ihre Zeit dort einsetzen, wo sie am meisten Wirkung zeigen kann – durch die Feinabstimmung der Pläne, um den Bedürfnissen ihres Unternehmens besser gerecht zu werden und ihren Kunden einen besseren Service zu bieten.